Berliner Luft im OHG Furtwangen: Thorsten Frei (MdB ) zu Gast beim Abi-Jahrgang
Authentischer Blick hinter die Kulissen des Bundestags
„Ich wollte meinen Klassenkameradinnen und Klassenkameraden mal den Bundestag hinter den Kulissen näherbringen!“ Die Furtwanger Abiturientin Sophia Hall beschäftigt sich nicht nur während der Schulzeit im Gemeinschaftskundeunterricht gerne mit aktuellen gesellschaftlichen Verhältnissen. Auch in den Sommerferien absolvierte sie Anfang September eine Woche lang ein Praktikum im Abgeordnetenbüro von Thorsten Frei, der den Schwarzwald-Baar-Kreis per Direktmandat vertritt. So wuchs bei ihr der Wunsch, ihre politischen Erfahrungen aus erster Hand mit ihrem Jahrgang zu teilen und den Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Inhaber leitender Parteiämter auf Kreis-, Landes- und Bundesebene in das Furtwanger Gymnasium einzuladen. Anfang Februar wurde nach dreimonatiger Vorbereitung zusammen mit ihren Mitschülerinnen Vanessa Kromer und Chiara Rißler endlich ein Termin gefunden und Gemeinschaftskundelehrerin Britta Betz stellte für die Veranstaltung sehr gerne ihre Unterrichtszeit zur Verfügung.
Mit dem Verlauf der Begegnung war Sophia anschließend recht zufrieden: „Die Leute aus meinem Jahrgang waren sehr interessiert und aufmerksam. Herr Frei hatte einen offenen und entspannten Kommunikationsstil und war oft auf einer Wellenlänge mit uns. Ich glaube, er hat sich grundsätzlich über den Austausch mit jungen Bürgerinnen und Bürgern gefreut. Ich finde, er kam auch deswegen recht sympathisch rüber, weil er sich offensichtlich bei uns in der Schule ziemlich wohl gefühlt hat.“
Eine Bundestagsdebatte im Klassenzimmer
Zunächst wurde eine Bundestagsdebatte als Rollenspiel nachgespielt, wobei die Positionen sämtlicher im BT vertretenen Parteien von Abiturientinnen und Abiturienten formuliert wurden – streng nach „links“, „Mitte“ und „rechts“ getrennt. Thorsten Frei fand die Formulierungen zuweilen sogar ehrlicher und klarer als die Äußerungen mancher Kollegen in Berlin.
Anschließend wurden intensiv zahlreiche aktuelle politische Themen erörtert. Das Spektrum reichte von Energiepolitik und Infrastruktur-Planung über Probleme der Auto-Zuliefererindustrie und des Technologiewandels bis hin zu internationalen Beziehungen. Dabei vertrat Frei die bekannte Position, dass die Politik zwar die Ziele vorzugeben hat, aber technologieoffen sein sollte, z.B. bei Energiesparmaßnahmen. Er betonte, dass dt. Technologie so innovativ sein müsse, dass sie in anderen Regionen der Welt nachgemacht wird, um so schließlich weltweit Klimaziele zu erreichen. Er forderte: „Deutschland muss schneller werden, um international konkurrenzfähig zu bleiben.“
„Sind Sie immer mit der Parteiführung einer Meinung?“
In einer offenen Fragerunde wollte ein Zwölftklässler wissen, ob der Politprofi schon einmal in Gewissenskonflikte geraten sei, wenn seine persönliche Meinung nicht mit der Parteilinie konform war. Thorsten Frei verneinte dies nicht grundsätzlich, betonte aber, dass er in der besonderen Situation sei, bei strittigen Themen selbst besonders viel Einfluss auf die Positionen der Fraktion nehmen zu können. Dabei spielte er offensichtlich auf seine zahlreichen leitenden Funktionen innerhalb der CDU sowie auf sein Amt des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an. Hier kommt ihm die Aufgabe einer Vorbereitung der Parlamentsdebatten zu. Eine enge Abstimmung sowohl mit der eigenen Fraktion als auch mit den anderen Fraktionen ist dabei unverzichtbar.
Landesschülerbeirat fordert mehr politische Bildung an Schulen!
Die Veranstaltung war insgesamt ein Beleg dafür, dass viele Jugendliche sich intensiv mit Fragen der gesellschaftlichen Zukunft beschäftigen und sich gerne in kontroverse demokratische Debatten einbringen. Damit wurde für Furtwangen bestätigt, was der Landesschülerbeirat BW wenige Tage vor dem Treffen formulierte: Die heutige Schülerschaft möchte mehr politische Bildung! Die zusätzliche Zeit hierfür solle u.a. durch eine Abschaffung des konfessionellen Religionsunterrichtes sowie durch eine Wiedereinführung des flächendeckenden G9 generiert werden.
Bild 1, Bild 2:
Thorsten Frei (MdB), CDU, war zu Gast beim Abi-Jahrgang des OHG und war gerne bereit, den jungen Bürgerinnen und Bürgern die Komplexität politischer Prozesse schülernah zu erklären. Rechts neben Thorsten Frei Sophia Hall, die das Treffen organisierte.
Bild 3:
In einem Rollenspiel trugen die Abiturient*innen des OHG verschiedene politische Positionen vor, die Thorsten Frei (MdB), CDU, aufmerksam verfolgte und lobend kommentierte: „Besser hätte das Herr Lindner auch nicht formulieren können!“ Rechts neben Thorsten Frei Sophia Hall, die das Treffen organisierte.
Bild 4:
Die Abiturientin Sophia Hall (3.v.l.) stellte den Kontakt zu MdB Thorsten Frei her und organisierte zusammen mit Vanessa Kromer und Chiara Rißler (4. U. 5. v.l.) eine nachgestellte Bundestagsdebatte, in der Simon Link (2.v.r.) und Kilian Renz eloquent die Rechtsaußen-Positionen nachspielten. Gemeinschaftskundelehrerin Britta Betz (ganz links) sorgte für die Verzahnung der Veranstaltung mit dem Politik-Unterricht.
Text und Bilder: Hartmut Janke